Emily ist eine autodidaktische Künstlerin, die mehrere Preise erhalten hat und für ihre Gestaltungen mit Fasern berühmt ist. In den 50er Jahren ist sie in einer Intellektuellenfamilie in New Jersey aufgewachsen. Ihr Vater war Psychiater und ihre Mutter Hochschullehrerin. Als sie groß wurde, bezeichnete man ihre Kreativität und ihre künstlerische Begabung als „interessant“.
Im Laufe der 60er Jahre absolvierte sie ihr Fremdsprachenstudium, weil Emilys Eltern diesen Studiengang für angemessener hielten als ein Kunststudium. Nach ihrer Heirat setzte sie ihre Universitätsstudium bis zur Befähigung als Lehrkraft fort, lehrte vier Jahre lang an der Grundschule und unterbrach dann ihre Lehrarbeit, um eine Familie zu gründen.
Aus beruflichen Gründen Ihres Ehemanns siedelte sie in den 70er Jahren mit der ganzen Familie nach Kalifornien und machte sich im Marin County sesshaft, in der unmittelbaren Umgebung von San Francisco. Mit einer Freundin eröffnete sie in San Anselmo in Kalifornien das Geschäft Various & Sundries für moderne Handwerksartikel.
Anfang der 80er Jahre übernahm sie einen Korbwarenbetrieb im Souterrain der alten Academy of Sciences in San Francisco und dieser Schritt änderte ihr Leben für immer. Zuvor hatte sie viele Makramee-Arbeiten gefertigt, doch schnell wurde ihr bewusst, dass ihre wahre Leidenschaft die Herstellung von Körben und die Dreidimensionalität ihrer Kreationen war. Emilys künstlerische Ausbildung war abgesehen von einigen Workshops hier und dort, einschließlich eines vierjährigen Besuchs eines Kurses für Faserskulpturen ziemlich begrenzt. In den 90er Jahren begann Emily, ihre eigenen Workshops zu organisieren und in den frühen 2000er-Jahren hat sie Korbkunstlektionen an Grund- und Hochschulen erteilt.
Nachdem sie Various & Sundries übernommen und 35 Jahre lang betrieben hat und dazu beigetragen hat, verschiedene Künstler bekannt zu machen, hat sich Emily im Jahr 2008 zurückgezogen, um den Traum ihres Lebens zu verwirklichen: ein Leben als Vollzeitkünstlerin.
Zurzeit hat sie ein Atelier in Sausalito in Kalifornien. Sie arbeitet weiterhin als Lehrkraft für Kinder und Erwachsene, hält Konferenzen, erteilt Beratungen und stellt in aller Welt aus.
Ich bezeichne mich als Korbskulpturen-Künstlerin. Bekannt bin ich durch meine innovativen und „transordinären“ Gehalte. Ich fordere die ursprüngliche Bezeichnung als Korbwaren heraus und erforsche die modernen Interpretationen dieser traditionellen Kunst durch den Einsatz nicht traditioneller Materialien. Ich verwandle Ordinäres durch Prozesse der Manipulation, Konstruktion, Änderung, Modellierung, Schichtung, Wiederholung einzelner Elemente, Umwicklung, Weben und Zusammenbau und schaffe dabei Kombinationen, die dicht mit Gegenständen aus dem allgemeinen und städtischen Alltag beladen sind. Ich modelliere mit Fasern, indem ich mit dem Material, den Mustern und Farben, dem Design und der Form und Konsistenz interagiere.
Ich verwende rückgewonnene, neu kontextualisierte Materialien, um meine Vision über maßlosen Konsum, soziale Überschüsse und Wegwerfkonsum auszudrücken. Meine Arbeit spricht vom Alltagsleben und von unserer Beziehung zu unserer städtischen Umwelt. Ich nutze die Form des Behälters nach dem „Wörterbuch“ meiner ganz persönlichen Gefühle, um von den Themen des Lebens zu erzählen. Farben und Konsistenz, Extravaganz, Überschwenglichkeit, Optimismus und ein hin und wieder mutiger Ansatz gehören immer zu meiner Arbeit. Ich bin ein Materialfan und alles kann zu einem Material für Körbe werden! Ich lasse mich dabei von meiner Intuition leiten und die Ideen entwickeln sich langsam während die Werke entstehen und sie nehmen Gestalt an, je nachdem, wie sich die Arbeit entwickelt. Also ein ständiger Dialog zwischen mir und meinen Kreationen. Jedes Stück hat seine eigene Geschichte, ist anders, anspruchsvoll und einmalig. Für mich ein reines Vergnügen.